„Du hast doch eine große Kamera, kannst Du nicht bei unserer Hochzeit die Fotos machen?“ Wer hobbymäßig fotografiert, wird wahrscheinlich irgendwann vor dieser Frage stehen. Und nun? Der Familie oder guten Freunden einen Korb zu geben ist oft unangenehm – doch die Fotos zu machen trauen sich viele nicht zu. Gerade bei einmaligen Events wie einer Hochzeit müssen die Fotos auf dem Punkt sitzen, Fehler sind nicht mehr gut zu machen. Ein professioneller Hochzeitsfotograf ist hier oft sein Geld Wert, hat er doch die Erfahrung und das Auge für den richtigen Moment.
Gleichzeitig hat es aber auch große Vorteile, wenn ein Familienmitglied oder Freund die Erinnerungsfotos schießt. Hier ist man besonders vertraut mit dem Brautpaar und weiß genau, welche Personen auf den Bildern nicht fehlen dürfen. Wer dann noch im Umgang mit der Kamera geübt ist, kann sich mit gutem Gefühl als Hochzeitsfotograf verpflichten lassen.
Da die Hochzeitsfotografie eine sehr spezielle Art der Fotografie ist und hier einige Besonderheiten zu beachten sind, haben wir einmal fünf wichtige Tipps für besonders schöne und kreative Hochzeitsfotos zusammengestellt:
1. Belichtungskorrektur auf -0,7
Kaum etwas ist bei der Hochzeitsfotografie wichtiger als das Brautkleid. Viele Wochen Anprobieren, Überlegen, Abwägen und Umschneidern stecken ebenso darin wie oftmals ein nicht unerheblicher Geld-Betrag. Da soll es am Tag der Tage auch optimal zur Geltung kommen. Damit es hinterher auf den Hochzeitsfotos auch gut aussieht, sollte man die Belichtungskorrektur auf minus 0,7 einstellen. So wird verhindert, dass das Hochzeitskleid überbelichtet wird und die vielen kleinen Facetten nicht mehr zu sehen sind. Die leichte Unterbelichtung hilft dabei, die filigranen Details des Brautkleides sichtbar zu machen und macht der Braut beim Betrachten der Fotos ganz besonders Freude.
2. Alle Emotionen sind wichtig
Eine Hochzeit ist ein Tag der Freude – das ist klar. Viele lachende Gesichter auf den Hochzeitsfotos geben dem Brautpaar hinterher ein gutes Gefühl und zeigen, dass alle Gäste Spaß hatten. Doch sind bei der Hochzeitsfotografie noch ganz andere Emotionen wichtig. Tiefe Blicke in die Augen des jeweils anderen, vielleicht auch mal eine Freudenträne bei der Tante – all dies will eingefangen werden und gehört genau so zur Hochzeit wie die vielen strahlenden Gesichter. Sei also gezielt auf der Suche auch nach diesen Emotionen, um ein rundes Bild der Hochzeit zu zeigen.
3. Kenne die Abläufe
Nichts ist ärgerlicher als beim richtigen Moment am falschen Ort zu sein. Kommt das Hochzeitspaar aus der Kirche, steht der Fotograf am Ausgang und nimmt die frisch Vermählten auf, wie sie durch den Spalier der Gäste schreiten. Wird der Brautstrauß geworfen, steht der Hochzeitsfotograf am besten vor der Braut, um alle Gesichter von vorne aufnehmen zu können. Diese verschiedenen Positionen zu kennen ist wichtig, um am Ende eine reibungslose Hochzeitsreportage abliefern zu können. Dabei hilft es, die Abläufe bis ins Detail zu kennen. Frag vorher bei den Trauzeugen nach, wann was geplant ist – und insbesondere auch, ob irgendwelche Überraschungen vorgesehen sind, von denen das Brautpaar noch nichts weiß. Nur so kannst Du Dich schon im Vorfeld auf alle Situationen einstellen.
4. Bleib bei der Braut
Während des Hochzeittages wird es immer wieder Situationen geben, wo das Brautpaar getrennt unterwegs ist. Wo soll sich der Fotograf in solchen Momenten aufhalten – bei der Braut oder dem Bräutigam? Hier ist die Antwort einfach – und zugegeben auch etwas klassisch. Bei der Hochzeit ist die Braut die wichtigste Person, daran sollte sich auch der Fotograf orientieren. Wenn sich also Braut und Bräutigam trennen, dann kann der Hochzeitsfotograf getrost bei der Braut bleiben und macht nichts falsch. Natürlich kann er auch ab und den Bräutigam ablichten, doch der Fokus sollte immer auf der Braut liegen.
5. Unterschiedliche Perspektiven
Zu guter Letzt eine Regel, die nicht nur bei der Hochzeitsfotografie gilt – hier aber umso mehr: Am Ende ist eine möglichst große Abwechslung das, was die Bilder so besonders macht. Darum sollte man immer wieder die Perspektive wechseln, aus der man fotografiert. Mal durch Gegenstände hindurch, mal vom Boden, mal von der Empore der Kirche (sofern diese zu betreten ist). Auch sollte die Entfernung zum Motiv immer wieder variieren. Mal nah dran, mal weiter weg – so bleiben die Bilder interessant und abwechslungsreich.