Leise weht der Wind durch die Grashalme, die Wolken ziehen ruhig ihre Bahnen über den kristallblauen Himmel. Die Dielen unter unseren Füßen knarren leise, als wir über die Holzstegen wandern – mitten im Nirgendwo. Jeden Moment könnte eine Elefantenherde oder ein Löwe durchs vergilbe Gras laufen – zumindest fühlt es sich so an wie in der Steppe Kenias oder wie im weiten Buschland Tansanias.
Statt jedoch viele Stunden in den Süden zu fliegen, sind wir nur eine gute Autostunde nach Monschau an die Grenze zu Belgien gefahren. Die Moorlandschaft “Hohes Venn”, wo vor einigen Jahren ein großes Feuer wütete, lädt hier zu ausgedehnten Spaziergängen durch die Natur ein. Zwar gibt es in dieser Steppenlandschaft keine Elefanten, doch wenn man Glück hat, huscht hier und da ein Salamander zwischen den Füßen hin und her.
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Blende: f/11
Verschlusszeit: 1/320Sek.
ISO: 400
Als Führungslinie durch das Bild bietet sich hier optimal der kilometer lange Stegenweg an. Er leitet den Blick des Betrachters vom Vordergrund bis an den Horizont, der absichtlich nicht in die MItte des Fotos gesetzt wurde. Ein mittiger Horizont teilt das Bild und lässt es symmetrisch wirken. Gleichzeitig ist die Komposition dann aber weniger dynamisch und kann langweilig wirken. Mir war es an dieser Stelle wichtig, mehr von der Graslandschaft zu zeigen, und dafür den Himmel zu vernachlässigen.
Gut würde sich an dieser Stelle auch eine Panorama-Aufnahme anbieten. Dazu müsste man lediglich ein Stativ aufstellen und den Stativkopf immer ein klein wenig nach jeder Aufnahme drehen. Hierbei sollte aber immer im manuellen Modus gearbeitet werden, da ansonsten die Lichtbedigungen schnell variieren können und das Zusammenschneiden dann ziemlich schwierig werden kann.