Das Foto zeigt einen Stativkopf mit Stativplatte und Wasserwaage

Das Stativ – verwacklungsfreie Aufnahmen garantiert

Nach einem langen Fototag beginnt es langsam zu dämmern und plötzlich fällt einem das perfekte Motiv vor die Füße. Schnell die Kamera gezückt und die Belichtung eingestellt. Knips – die Aufnahme ist verwackelt, die nächste auch. Die Dunkelheit fordert zu lange Belichtungszeiten, sodass die leichten Körperbewegungen das Bild unweigerlich ruinieren. In diesem Fall hilft nur ein Stativ. Dieses sorgt nicht nur dafür, dass sich die DSLR bei der Belichtung nicht bewegt. Es gibt dem Fotografen auch viel mehr Spielraum für seine Konzeption. Ein Stativ ermöglicht kleinste Nachjustierungen des Bildausschnittes, ohne dabei die Kamera zu viel zu bewegen. Vor allem aber lässt sich so der gleiche Bildausschnitt mehrmals fotografieren und zwischendurch kontrollieren, was aus der Hand nahezu unmöglich ist.

Die verschiedenen Stativ-Typen

Stativ ist nicht gleich Stativ. Für jeden Anspruch und jede Arbeitsweise gibt es eigene Typen, die sich nicht nur im Preis unterscheiden. Traditionell und am bekanntesten ist das Dreibein. Wie der Name bereits verrät, steht diese Variante mit drei Metallbeinen auf dem Boden und garantiert so einen sicheren Stand. Oftmals lässt es sich dieses Stativ noch Beschweren, indem an einen eingebauten Haken beispielsweise ein Rucksack oder Ähnliches gehangen wird. Das Dreibein kommt vor allem in der Landschaftsfotografie zum Einsatz, wo der Fotograf viel Zeit hat und auch bei Wind und unebenem Gelände auf Stabilität angewiesen ist.

Eine weitere Stativ-Form ist das Einbein. Hierbei handelt es sich um eine lange Stange, auf der am oberen Ende die Kamera befestigt werden kann. Solche Typen sind sehr viel flexibler und auch leichter, da weniger Material verbaut werden muss. Einbeine kommen viel in der Sportfotografie zum Einsatz, beispielsweise bei Fußballspielen. Hier muss der Fotograf öfters die Perspektive wechseln oder auch nur die Kamera kippen können, was bei einer dreibeinigen Variante nur sehr schwer möglich ist. Als dritte Möglichkeit haben sich inzwischen Ministative etabliert. Sie bestechen durch ihre kleine Größe und ihr nur sehr geringes Gewicht. Solche Ministative gibt es in den verschiedensten Ausführungen und Farben. Beispielsweise haben solche mit flexiblen Beinen den Vorteil, dass man sie an Geländern befestigen und so ungewöhnliche Aufnahmen machen kann.

Die Arbeit mit einem Stativ

Ein schwarzes Stativ vor buntem Hintergrund

Ein gutes Stativ nützt nur dann etwas, wenn es auch richtig benutzt wird. Andernfalls kann sogar die Kamera zu Bruch gehen, und das gilt es unbedingt zu vermeiden. Folgende oft unterschätzte Fehlerquellen sollten daher unbedingt überprüft werden, bevor das Stativ benutzt wird:

1. Alle Beine sicher fixieren Die Beine des Statives lassen sich in der Regel ein- und ausfahren, um dessen Größe zu minimieren. Beim Aufbau ist es besonders wichtig, die dafür vorgesehenen Fixierungshebel oder –schrauben zu überprüfen. Sind diese nicht richtig festgezogen, können die Beine von selbst einfahren und das Stativ stürzt mitsamt Kamera um.

2. Festen Stand überprüfen Vor allem in der Landschaftsfotografie kommt es öfters vor, dass der Untergrund nicht eben ist. Um den Höhenunterschied auszugleichen, sollte man die Beine entsprechend unterschiedlich weit ausfahren. Um einen festen Stand des Stativs zu garantieren, sollten darüber hinaus die Füße sicher stehen. Einige Varianten haben Metallspitzen an den Beinenden, die ausgefahren werden können und sich im Boden verankern.

3. Fixierplatte checken Die Stabilität des Stativs ist das eine – die Befestigung der Kamera darauf das andere. Die meisten Versionen kommen mit einer Fixierplatte daher, die fest an der DSLR befestigt wird und in die Halterung am Stativ eingespannt werden kann. Vor dem Fotoshooting sollte man immer darauf achten, dass zum einen diese Fixierplatte fest an der Kamera montiert ist und zum anderen die Befestigung am Stativ ordnungsgemäß funktioniert. Auch die Ausrichtung der Stativplatte ist entscheidend. Oftmals hilft hier eine Wasserwaage, die Kamera gerade zu positionieren.

Kauf eines Stativs – der Berater für die Anschaffung

Inzwischen tummeln sich zahlreiche Stativtypen auf dem Markt, die in verschiedensten Formen, Farben und mit unterschiedlichen Funktionen daher kommen. Welches ist dabei das Beste? Die Frage ist nicht einfach zu klären, hängt sie doch stark vom zukünftigen Verwendungszweck ab. Als erstes sollte man wissen, ob man ein Dreibein-, Einbein- oder Ministativ benötigt. Das schränkt die Auswahl schon einmal stark ein. Dann geht es an die Frage nach den Funktionen. Einige Stative bieten Schnallen, mit denen die Beine fixiert werden, andere Schrauben. Beides funktioniert gut und welches besser ist ist abhängig von den persönlichen Vorlieben. Zusätzlich gilt es zu überlegen, welche Zusatzfunktionen man benötigt. Braucht man eine integrierte Wasserwaage oder Metallspitzen an den Füßen? Wie hoch darf das Gewicht sein? Solche Fragen schränken die Auswahl weiter ein. Zu guter Letzt bleiben vermutlich noch 3-4 Modelle übrig, die sich vor allem im Preis unterscheiden werden.

Bei jedem Stativkauf sollte man sich vor Augen halten, dass bei einem Fehler oder schlechter Qualität nicht nur das Stativ leidet, sondern vor allem die darauf montierte Kamera. Tendenziell sollten die Verarbeitung und das Material eines Stativs also nicht vernachlässigt werden und bei der Kaufentscheidung eine große Rolle spielen. Wer beim Stativkauf unnötig spart, riskiert damit seine gesamte Kameraausrüstung.